In eigener Sache: PR Report Award 2011 für Litigation-PR
11. März 2011 | Autor: Jens Nordlohne | Keine Kommentare Artikel drucken
Ausgangssituation
Zielsetzung des Projekts
Es galt, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln, die o.g. Risiken minimiert. Das Online-Unternehmen sollte auch in der Phase der vorläufigen Insolvenz als kompetent, glaubwürdig, vertrauenswürdig und sympathisch wahrgenommen werden. Es ging darum, herauszuarbeiten, dass sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet, technisch erfolgreich und wirtschaftlich erfolgversprechend agiert – und ausschließlich aufgrund von Unstimmigkeiten der Investoren in diese kritische Lage geraten ist. Gleichzeitig sollte es gegenüber neuen Investoren als höchst attraktives Unternehmen präsentiert werden. In enger Kooperation mit der PR-Abteilung, der Geschäftsleitung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter, definierte Victrix Causa die Kernbotschaften:
- Der juristische Begriff „vorläufiger Insolvenzantrag“ bedeutet keine „Pleite“
- Das Unternehmen ist nicht in diese Situation geraten, weil es technologisch und wirtschaftlich nicht marktfähig ist, sondern, weil Investoren sich nicht einig wurden
- Das Unternehmen ist nach wie vor Technologie-Marktführer
- Es gibt die reelle Chance, gestärkt aus der Situation hervorzugehen
- Die GmbH akquiriert in der vorläufigen Insolvenz sogar Neukunden
- Es gibt großes Interesse potentieller Investoren
- Die Mitarbeiter arbeiten weiterhin motiviert – und gewohnt professionell – für die Kunden des Unternehmens
Diese Botschaften sollten folgenden Zielgruppen eindringlich vermittelt werden:
- Bestandskunden
- Mitarbeitern
- Branche (Marketing, Online-Werbung)
- Relevanter Öffentlichkeit
- Potentiellen Investoren
Angewandte Strategien und Methoden
Phase I
- Brief mit dem erarbeiteten Wording an Bestandskunden
- Mitarbeiterinformation mit Anhandgabe der Talkingpoints (Mitarbeiter = Fürsprecher!)
- Exklusivgespräch mit dem ichtigsten Journalisten der Branche, der die Hintergründe in seinem Blog darstellt
- Pressemitteilung des Unternehmens
- Pressemitteilung des Insolvenzverwalters
- Reaktives Beantworten journalistischer Anfragen mit Hilfe des „Blackbooks“
Phase II
- Hintergrundgespräche mit ausgewählten Journalisten der Key-Medien
- Pressemitteilung des Unternehmens
- Verkündung eines erfolgreichen Geschäftsabschlusses. (Die Bekanntgabe dieses Neugeschäftes wurde bewusst in einer kritischen Phase bekanntgegeben, um darzustellen, dass selbst in der vorläufigen Insolvenz Neukunden akquiriert werden!)
- Pressemitteilung des Insolvenzverwalters (Kernaussage: Großes Investoren-Interesse und der Betrieb läuft erfolgreich: „Uns ist großes Interesse potentieller Investoren entgegengebracht worden (…) Der Geschäftsbetrieb des Targeting-Unternehmens läuft darüber hinaus stabil – auch die Akquise von Neukunden verläuft erfolgreich.“
Phase III
- Gemeinsamer Messeauftritt mit dem neuen Investor auf der wichtigsten Branchenmesse 2010
- Pressemitteilung des Unternehmens
- Pressemittelung des Investors
- Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters
- Blogbeiträge auf dem Firmenblog
Ergebnis
- die vorläufige Insolvenz resultiere daraus, dass sich Alt-Investoren nicht einig wurden (und nicht, dass das Unternehmen schlecht aufgestellt sei)
- das Unternehmen verfüge über eine ausgereifte zukunftsfähige Technologie
- das Unternehmensei höchst attraktiv für potentielle Investoren
- kein Bestandskunde wegen des Insolvenzverfahrens abgesprungen
- erfolgreich Neukundenakquise erfolgt
- der bestehende Mitarbeiterstamm nahezu unverändert geblieben (vor allem Leistungsträger sind in dieser kritischen Zeit nicht von Bord gegangen)
- die Technologie des Unternehmens in der Branche und in den Medien nach wie vor als „State of the Art“ wahrgenommen worden
- die Anzahl und das Interesse neuer Investoren gestiegen, sodass der vorläufige Insolvenzverwalter sich zusammen mit der Geschäftsleitung des Unternehmens den „Wunschpartner“ unter den Investoren aussuchen konnte
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